Das Problem ist nicht die KI. Es ist Deine Führungspsychologie.
- Dr. Stefanie Huber

- 14. Nov.
- 3 Min. Lesezeit

KI ist nicht das Problem.
Die eigentliche Krise, die sich derzeit in Unternehmen abspielt, hat nichts mit Technologie zu tun – sie hat mit Psychologie zu tun. Und die meisten Führungskräfte wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen.
In den letzten Monaten habe ich Führungskräfte durch etwas begleitet, das ich noch nie zuvor erlebt habe: einen kollektiven Zusammenbruch des Nervensystems.
Wie sieht das aus?
Dein Unternehmen kündigt die Integration von KI an. Plötzlich werden 30 % der Stellen überprüft. Die Mitarbeiter geraten in Panik. Die Produktivität sinkt. Das Vertrauen schwindet. Und du – die Führungskraft – steckst mittendrin.
Man erwartet von dir, dass du Antworten hast. Man erwartet von dir, dass du ruhig bleibst. Man erwartet von dir, dass du Vertrauen ausstrahlst.
Aber in Wirklichkeit ist Folgendes passiert: Du bist genauso verängstigt wie dein Team. Du weißt nicht, ob deine Stelle sicher ist. Du weißt nicht, ob nächste Woche die nächste Umstrukturierung ansteht. Du weißt nicht, ob deine heutigen Entscheidungen morgen schon überholt sein werden.
Also tust du, was die meisten Führungskräfte tun: Du unterdrückst es. Du setzt die Maske des „selbstbewussten Führers“ auf. Du kümmerst dich um die Ängste deines Teams, während du deine eigenen runterschluckst.
Und genau da beginnt das eigentliche Problem.
Warum deine Psychologie wichtiger ist als eine KI-Strategie
Wenn du dich im Fight-flight-freeze-Modus befindest – wenn dein limbisches System von Unsicherheit überwältigt wird –, kannst du nicht rational führen. Du kannst nicht strategisch denken. Du kannst keine differenzierten Entscheidungen treffen. Du kannst die Gefühle deines Teams nicht auffangen, weil du selbst kaum noch die Fassung bewahren kannst.
Was Organisationen jetzt brauchen, ist nicht mehr KI-Strategie. Es sind Führungskräfte, die ihre eigene Psychologie gut genug verstehen, um auch in chaotischen Zeiten die Ruhe zu bewahren.
Die Neurowissenschaft hinter der Überforderung
Hier erfährst du, was tatsächlich in deinem Gehirn passiert.
Du hast zwei Systeme:
Der Cortex – dein Denkzentrum. Strategisch, kreativ, empathisch, weise. Hier ist die Essenz herausragender Führung verankert.
Das limbische System – dein Überlebenshirn. Reaktiv, ängstlich, beschützend. Hierhin wendest du dich, wenn du dich bedroht fühlst.
Die meisten Führungskräfte leben derzeit in ihrer limbischen Struktur. Und von dort aus kann man nicht führen, sondern nur überleben.
Der Wandel findet statt, wenn du drei Dinge tust
1. Erkenne deine eigene Überforderung an (nicht die deines Teams – deine eigene). Was du nicht bereit bist zuzugeben, kannst du nicht regulieren.
2. Verstehe dein Nervensystem – Und hier kommt der entscheidende Punkt: Der physiologische Seufzer ist eine der wirksamsten Übungen, um aus dem Fight-flight-freeze-Modus herauszukommen. Andrew Huberman bezeichnet ihn als das effektivste Mittel, das wir haben, um das Nervensystem zu beruhigen und den Vagusnerv zu aktivieren. Er dauert 60 Sekunden. Er wirkt.
3. Führe wieder aus Ihrem Cortex heraus – Das bedeutet, dass du zuerst deine eigene Psychologie im Griff haben solltest, dann die deines Teams.
Das ist keine Schwäche. Es ist die wichtigste Führungsfähigkeit, die du im Moment besitzt.
Was du diese Woche tun kannst
Hör auf, den ruhigen Anführer spielen zu wollen. Sei stattdessen ehrlich mit deinen eigenen Ängsten. Notiere drei Dinge, die dir an der aktuellen Situation Angst machen. Nicht die Ängste deines Teams – deine eigenen.
Dann frage dich: „Wenn ich keine Angst vor diesen Dingen hätte, wie würde ich dann anders führen?“
Diese Lücke? Genau da liegt deine eigentliche Arbeit.
Bereit, vom Überlebensmodus in deine Souveränität zu wechseln?
Wenn du dich überfordert fühlst und nicht weißt, wie Sie damit umgehen sollst, bin ich hier, um dir zu helfen.
Buche dir ein kostenloses 45-minütiges Beratungsgespräch, um deine konkrete Situation zu analysieren und herauszufinden, wie Coaching dich dabei unterstützen kann, unerschütterliches Selbstvertrauen aufzubauen und messbares Wachstum zu erzielen.
Du bist damit nicht allein.
— Stef
Physiologischer Seufzer: Andrew Huberman – „Die Wissenschaft des Atmens“ (Video): https://www.youtube.com/watch?v=rBdhqBGqiMc
Polyvagaler Nerv: Stephen W. Porges – „Die Polyvagaltheorie: Neurophysiologische Grundlagen von Emotionen, Bindung, Kommunikation und Selbstregulation“ https://amzn.to/3WKGw5t



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